So this is it.
Bevor ihr anfangt zu lessen, startet doch mal das youtube-video um auch die richtige Atmosphäre zu schaffen, für diesen finalen Artikel 🙂
Es ist Samstag abend, ich komme gerade aus dem Kino, ich habe Blasen an den Händen vom Golf spielen, das Essen ist noch auf dem Herd, Star Wars The Clone Wars läuft im Fernsehen, niemand außer mir ist mehr da und der Fußboden klebt immer noch wegen der Party gestern. Ihr seht, wenn die Zeit sich dem Ende neigt, bekomme auch ich sowas wie Torschlusspanik und versuche so viel zu unternehmen wie möglich. Gestern gab es wie gesagt unsere Abschiedsparty in unserem Apartment. Es war geplant erst ein bisschen zu grillen, traditionelles afghanisches Essen zu machen, abzuhängen und wenn es dann langweilig wird downtown in die Bars zu gehen. Es endete damit, dass wir nachts um 2 vor dem Haus Volleyball spielten, bis halb 5 in unserem Apartment trauerten (weil wir ja gehen müssen) und fremde Leute, die keiner von uns je gesehen hatte, bis zum Schluss in unserem Wohnzimmer rumlungerten. Aber alles in allem war es ein echt schöner Abschluss. So schön, dass ich fast in Versuchung komme am Montag nochmal zu feiern. Aber vielleicht sollte man aufhören, wenns am Schönsten ist. Überhaupt ist das ein schöner Satz um Resumé zu ziehen.
4,5 Monate sind nun schon rum und es bleibt nicht mehr viel Zeit, bis ich im Flieger nach Hause sitze und das ganze hier Vergangenheit ist. Bleibt sich zu fragen, was habe ich hier gelernt? Hat es sich gelohnt? War es notwendig? Ich glaube ich bin noch nicht entfernt genug von der ganzen Erfahrung, um zu begreifen was für ein Glück ich doch hatte, das alles erleben zu dürfen. Somit kann ich die eben gestellten Fragen doch beantworten. Definitiv hat es sich gelohnt und definitiv habe ich was gelernt. Was genau und zu welchem Ausmaß muss sich aber erst noch zeigen. Ich hoffe bzw. eigentlich denke ich dass, wenn ich nach Hause komme, ich immer noch derselbe coole Typ von nebenan bin, der ich schon immer war 😛
Ziehen wir trotzdem mal etwas Bilanz: Ich habe jetzt 4,5 Monate in den Staaten hinter mich gebracht und wohl die zwei gegensätzlichsten Quartale erlebt. Spring und Summer. Springquarter ist das quartal in dem man graduieren kann. Dementsprechend ausgelassen war auch tagein tagaus die Stimmung auf der Barmeile Athens. Es gab Wochen in denen ich jeden Tag in der Stadt war und mich mit Freunden getroffen habe. Ganz nebenbei war dies auch das Quartal der Vorlesungen. Es war also der altbekannte Kampf das richtige Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Es ist mir aber wie immer gut gelungen und ich habe viele schöne Erinnerungen an diese Zeit. Das Sommerquartal war dann etwas ruhiger. Die meisten Amerikaner sind weg. Entweder Studium abgeschlossen oder im Urlaub und so vertrieb ich mir die Zeit mit den internationalen Freunden und Laborarbeit. In Deutschland hätt ich mir das nie vorstellen können aber ich habe hier auch manche Samstagnacht arbeitend verbracht (natürlich nur wenns nich anders ging 😉 ).
Ich habe hier so viele verschiedene Leute kennengelernt, die mich alle mehr oder minder beeindruckt haben. Die Einwohner Athens (also + Studenten) sind durchweg freundlich. Es wird grundsätzlich jeder auf der Straße gegrüßt, ganz gleich ob man ihn kennt oder nicht und sowas wie Kriminalität ist hier auch kaum da. Ich hatte zum Beispiel die ganze Zeit mein Fenster offen. Ich wohne im Erdgeschoß und mein Fenster schließt mit dem Erdboden ab. Es ist kein „Anklappfenster“ sondern eins zum zur Seite aufschieben. Die Stadt vermittelt einfach so einen sicheren Eindruck, dass ich keine Angst hatte jemand würde einbrechen. Obwohl es wohl niemanden interessieren würde, wenn man durch ein Fenster in eine Wohnung einsteigt. Ich musste das das ein oder andere Mal feststellen, als ich ausgesperrt wurde.
Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Morgen Abend kommt Vici her und wir starten unseren Urlaub. Die ganze Zeit verging wie im Flug. Zumindest am Ende.
Vorbei der „College dream“.